Haselnuss

Corylus avellana

preview hoep 00008 corylus avellana haselnussHaselnüsse begleiten die menschliche Kulturgeschichte mindestens seit dem Ende der letzten großen Eiszeit. In der „Frühen Wärmezeit“ (7.700-5.700 v. Chr.) waren Haselnusssträucher in Europa so weit verbreitet, dass diese Zeit auch als „Haselzeit“ bezeichnet wird.

Die Pflanze ist seit jeher eng mit Ernährung, Brauchtum und Volksglauben verbunden und galt früher als wichtiges Fruchtbarkeitssymbol. So war früher in manchen alpenländischen Regionen die Überzeugung verbreitet, dass es nach einer reichen Haselnussernte besonders viele uneheliche Kinder gebe ...

Übrigens: Die hierzulande Ende September bis Mitte Oktober reifenden Haselnüsse sollten am besten durch ein Schütteln der Büsche geerntet werden, da gepflückte Nüsse leicht schrumpeln und sich auch nicht besonders gut lagern lassen.

Walderdbeere

Fragaria vesca

preview hoep 00012 fragaria vesca walderdbeereFür Obst interessieren sich Kinder meist deutlich mehr als für Gemüse oder Gewürzpflanzen, auch wenn die Saison für frische Erdbeeren, Himbeeren oder Kirschen jeweils nur wenige Wochen lang ist. Und Erdbeeren nehmen hier oft den Spitzenplatz ein. Im späten Frühjahr beginnt die Reifezeit der Walderdbeere – nach wie vor eine der beliebtesten Wildobstarten.

Die in früheren Jahrhunderten weit verbreitete Nutzung der Erdbeere als Arzneipflanze ist dagegen nahezu in Vergessenheit geraten. Der wichtigste Inhaltsstoff der Blätter (und Wurzeln) ist ein Gerbstoff, weshalb der daraus bereitete Tee vor allem zum Gurgeln und Spülen bei entzündeten Schleimhäuten eingesetzt werden kann. Ebenso kann dieser Tee gegen Magen- und Darmstörungen, vor allem bei Durchfall, helfen. Wenn nicht die medizinische Wirkung im Vordergrund steht, sondern Erdbeerblätter für einen „Haustee“ genutzt werden sollen, ist es besser, nur ganz junge Blätter zu sammeln und eventuell zu trocknen, weil diese noch verhältnismäßig wenig Gerbstoffe enthalten.

Neben Gerbstoffen enthalten die Blätter auch andere Wirkstoffe wie Salicylsäure und sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide und Leukanthocyane) sowie geringe Mengen ätherisches Öl. Die reifen Früchte, vor allem die der Walderdbeere, sind reich an Vitamin C, Fruchtsäuren und Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Kobalt und Phosphor.

Schnittlauch

Allium schoenoprasum

preview hoep 00002 allium schoenoprasum schoenoprasum schnittlauchPflanzen mit einem scharfen oder bitteren Geschmack werden von Kindern meist abgelehnt – mit einer Ausnahme: Schnittlauch. Merkwürdigerweise gehört er sogar zu den Lieblingspflanzen vieler Kinder. Nicht selten sind es Zwei- oder Dreijährige, die diese Vorliebe zeigen.

Obwohl der grasartig wachsende Schnittlauch zu den unscheinbarsten Arten der Gattung Lauch (Allium) gehört, wurden Menschen schon früh auf sein würziges Aroma aufmerksam. In Europa wird die Pflanze mindestens seit dem frühen Mittelalter als Küchenkraut genutzt. Im Laufe der Zeit erhielt sie sehr anschauliche Namen: Graslauch und Binsenlauch (wegen der dunkelgrünen, binsenartigen Blätter), Jakobszwiebel (weil man Zwiebeln früher um Jakobi erntete, also um den  25. Juli), Schnittling oder Suppenlauch. Mittlerweile hat sich die Bezeichnung Schnittlauch durchgesetzt, und es gibt kaum jemanden, dem dieses Küchenkraut unbekannt ist.

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